Um mit einem Irrtum aufzuräumen: Die Farbe der Kleidung ist Zecken völlig gleichgültig, da sie bis auf wenige Ausnahmen nicht sehbefähigt sind.
Auch die empfohlenen Methoden, lange Kleidung mit dichten Maschen zu tragen, die Hosenbeinenden in die Strümpfe zu stecken, die Ärmel zuzubinden sowie eine Kopfbedeckung zu tragen, reicht angesichts der Größe von Zeckenlarven (0,5 mm), Nymphen (1 mm) und adulten Zecken oft nicht aus, da diese problemlos durch Kleidungsfalten kriechen können.
Sie stechen auch nicht an der erstbesten Stelle, sondern suchen sich warme und geschützte Hautpartien aus. So kann eine Zecke auch an üblicherweise nicht leicht zugänglichen Körperregionen (z. B. Geschlechtsteilen) sitzen.
Meist gelangen Zecken, die bis zu einer Höhe von 1,5 Metern auf Ästen oder Zweigen auf der Lauer liegen, durch Abstreifen auf ihr Opfer. Man sollte also grundsätzlich im Wald auf den vorgezeichneten Wegen verbleiben. Entgegen landläufiger Meinung lassen sich Zecken im allgemeinen nicht von Bäumen fallen.
Der sicherste Schutz nach einem Waldspaziergang ist ein gründliches Absuchen aller Hautpartien, idealerweise gegenseitig.
Die im Wald getragene Kleidung sollte ebenfalls nicht wieder getragen werden, sondern gewaschen werden, um dort verbliebenen Zecken keine zweite Chance zu geben, sondern diese sicher abzutöten.
Für Forst- und Landarbeiter gibt es eine mit Permethrin imprägnierte Schutzkleidung, die von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) unter der Registrierungsnummer N-37298 zugelassen worden ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Kleidung einem Waldspaziergänger zusagen wird. Wald- und Forstarbeitern, die oftmals Gefahr laufen, Zecken durch Abstreifen „mitzunehmen“, mag diese Kleidung Schutz bieten.
Repellents sind Stoffe mit abschreckender, abwehrender oder geruchsneutralisierender Wirkung auf sensible Organe eines Insekts, eines Spinnentieres (Zecke) oder Wirbeltieres.
Die ersten Repellents wurden anläßlich des 2. Weltkrieges zum Schutz notgewasserter Flug-zeugbesatzungen vor Haiangriffen im Pazifik entwickelt, jedoch ohne valide Erfolge.
Der Mensch lockt durch seine Hautausdünstungen (CO2, Ammoniak, Buttersäure und andere Schweißbestandteile) Insekten an, deren Riechhirn diese Substanzen getrennt wahrnehmen kann und das nun einen „positiven Eindruck“ weitermeldet. Ein Repellent ist nun in der Lage, im Zusammenwirken mit diesen Ausdünstungen einen Sinneseindruck im Insektengehirn zu erzeugen, der nicht mehr attraktiv ist. Die positive Weitermeldung unterbleibt in diesem Fall.
Ähnlich sieht es heute mit Repellents gegen Zecken aus: Die meisten wirken nur kurzzeitig oder bleiben wirkungslos. Natürliche Öle von Eukalyptus, Nelken, Basilikum, Lavendel, Minze, Salbei, Thymian, Eukalyptus wirken nur kurzzeitig.
Das auswärtige Amt gibt zum Schutz seiner Mitarbeiter Empfehlungen für Repellents gegen Moskitos heraus. Hier wird einem Gemisch aus Zitronella 12% + Pfefferminzöl 2,5% + Zedernöl 2% + Zitronengrasöl 1% + Geranienöl 0,05% eine Wirksamkeit von gerade einmal 19 Minuten attestiert.
Dem Pestizid p-Menthan-3,8-diol [PMD] wird ein gewisser Schutz nachgesagt. Die US-Umwelbehörde [US environmental protection agency] schreibt: „EPA requires registrants of products used against public health pests to show that the product meets specific standards for effectiveness as well as for safety. EPA considers a public health pest as any organism that can cause or transmit human disease, or can cause human discomfort or injury. Examples include fleas, mosquitoes, ticks, and certain rodents.”
Die künstlich hergestellte Substanz N,N-diethyl-3-methylbenzamide [DEET] soll ausweislich POLLACK konzentrationsabhängig eine über einige Stunden stabile Wirkung gegen Moskitos besitzen. [NEJM (2002) 347: 2-3]. Ähnlich äußert sich FRADIN [NEJM (2002) 347: 13-8].
Es ist möglicherweise auch eine Wirkung gegen Zecken zu erwarten.
Die ebenfalls künstlich hergestellte Substanz 1-Piperidincarboxylsäure 2-(2-hydroxyethyl)-1-methylpropylester [Icaridin] ist ausweislich der Pharmazeutischen Zeitung online (2000) ebenfalls wirksam.
Beim Sequenzieren des Erbgutes von Ötzi kam ein 41-köpfiges Forscherteam zu erstaunlichen...
>> mehrDas renommierte New England Journal of Medicine [NEJM] hat in seiner neuesten Ausgabe (August 2011)...
>> mehr